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Ja.
Es gibt nur ein häufiges Problem: Die Debian C-Bibliotheken werden mit den
neusten stabilen Ausgaben der Kernel-Header erstellt.
Wenn Sie ein Programm mit neueren Kernel-Headern als jene aus dem stabilen
Zweig kompilieren möchten, sollten Sie entweder das Paket, welches die Header
enthält (libc6-dev
) aktualisieren oder die neuen Header eines
entpackten Baumes des neueren Kernels verwenden. Das heißt, wenn die
Kernelquellen in /usr/src/linux
liegen, sollten Sie beim
Kompilieren -I/usr/src/linux/include/ an Ihre Befehlszeile
anhängen.
Benutzern, die einen angepassten Kernel erstellen möchten (oder müssen), wird
empfohlen, das Paket kernel-package
herunterzuladen. Dieses Paket
enthält das Skript, welches benötigt wird, um ein Kernelpaket zu erzeugen und
es stellt die Fähigkeit zur Verfügung, ein Debian
kernel-image-version
-Paket zu erstellen, indem man den
Befehl
make-kpkg kernel_image
im Top-Level-Verzeichnis der Kernel-Quellen verwendet. Hilfe dazu erhält man mit
make-kpkg --help
und in der Handbuchseite make-kpkg(1)
.
Anwender müssen den Quelltext des neusten Kernels (oder des Kernels nach Wahl)
separat von der favorisierten Linux-Archivseite herunterladen, es sei denn, es
ist ein kernel-source-version
-Paket verfügbar (wobei
version für die Version des Kernels steht).
Detaillierte Instruktionen zur Verwendung des
kernel-package
-Pakets können in der Datei
/usr/share/doc/kernel-package/README.gz
gefunden werden.
Zusammengefasst sollte man Folgendes tun:
Entpacken Sie die Kernelquellen und wechseln Sie mit cd ins neu erstellte Verzeichnis.
Passen Sie die Kernelkonfiguration an, indem Sie einen dieser Befehle verwenden:
make config (für eine textbasierte Benutzerschnittstelle).
make menuconfig (für eine ncurses-basierte menüartige Oberfläche).
Um diese Option benutzen zu können, muss das Paket libncurses5-dev
installiert sein.
make xconfig (für eine X11-Oberfläche). Um diese Option verwenden zu können, müssen die betreffenden X- und Tcl/Tk-Pakete installiert sein.
Alle obigen Befehle generieren eine neue .config-Datei im obersten Kernel-Quellverzeichnis.
Führen Sie den Befehl make-kpkg -rev Custom.N
kernel_image aus, wobei N eine vom Benutzer gewählte
Revisionsnummer ist. Das neue daraus gebildete Debian-Archiv hätte dann die
Revision Custom.N, z.B.
kernel-image-2.2.14_Custom.1_i386.deb
für den Linux-Kernel 2.2.14
auf einer i386-Architektur.
Installieren Sie das erzeugte Paket.
Lassen Sie dpkg --install ../kernel-image-VVV_Custom.N_i386.deb laufen um den Kernel zu installieren. Das Installationsskript führt Folgendes durch:
Es lässt wenn nötig den Bootloader (grub, LILO, etc.) laufen,
installiert den angepassten Kernel in
/boot/vmlinuz_VVV-Custom.N
, und erstellt die
passenden symbolischen Verweise auf die neuste Kernelversion und
fragt den Benutzer, ob eine Bootdiskette erstellt werden soll. Diese Bootdiskette enthält nur den rohen Kernel; siehe Wie kann ich eine angepasste Bootdiskette erstellen?, Abschnitt 10.3.
Um sekundäre Bootloader wie zum Beispiel loadlin
zu verwenden,
kopieren Sie dieses Image an einen anderen Ort (z.B. auf eine
MS-DOS-Partition).
Diese Arbeit wird großartig vom Debian-Paket boot-floppies
unterstützt, welches normalerweise im admin-Bereich des
Debian-FTP-Archivs gefunden werden kann. Shellskripte in diesem Paket erzeugen
Bootdisketten im SYSLINUX-Format. Das sind
MS-DOS-formatierte Disketten, deren Master Boot Record so
verändert wurde, dass sie direkt Linux (oder jedes andere Betriebssystem, das
in der Datei syslinux.cfg
auf der Diskette definiert worden ist)
booten. Andere Skripte in diesem Paket erstellen root-Disketten für den
Notfall und können sogar die Basisdisketten wiederherstellen.
Sie finden mehr Informationen dazu in der Datei
/usr/share/doc/boot-floppies/README
nachdem Sie das Paket
boot-floppies
installiert haben.
Das Debian-Paket modconf
liefert ein Shellskript
(/usr/sbin/modconf
), welches dazu verwendet werden kann, die
Konfiguration von Modulen anzupassen. Dieses Skript präsentiert eine
menübasierte Benutzerschnittstelle, welche den Anwender nach Einzelheiten zu
den ladbaren Gerätetreibern in seinem System fragt. Die Antworten werden dazu
verwendet, die Datei /etc/modules.conf
(welche Aliase auflistet
und andere Argumente, die im Zusammenhang mit verschiedenen Modulen verwendet
werden müssen) anzupassen, sowie Dateien in /etc/modutils/
, und
auch die Datei /etc/modules
(welche die Module auflistet, die beim
Booten geladen werden müssen).
Wie die (neuen) Configure.help
-Dateien, die nun verfügbar sind, um
die Konstruktion angepasster Kernel zu unterstützen, enthält das
modconf
-Paket eine Serie von Hilfedateien (in
/usr/lib/modules_help/
), die detaillierte Informationen zu
passenden Argumenten für jedes der Module bereitstellen.
Ja. Das kernel-image-NNN.prerm
-Skript kontrolliert, ob
der Kernel, den Sie gerade verwenden, der selbe ist wie jener, den Sie zu
entfernen versuchen. Daher können Sie nicht mehr benötigte Kernel-Image-Pakete
mit diesem Befehl entfernen:
dpkg --purge --force-remove-essential kernel-image-NNN
(Natürlich müssen Sie NNN mit Ihrer Kernelversion und Revisionsnummer ersetzen.)
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Die Debian GNU/Linux-FAQ
Version 5.0.2ubuntu1, 17 June 2013