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Dieses Dokument enthält oft gestellte Fragen (zusammen mit den Antworten!) über die Debian-Distribution (Debian GNU/Linux und andere) und über das Debian-Projekt. Wenn möglich, werden Verweise auf andere Dokumentationen angegeben; es werden keine langen Abschnitte externer Dokumentation in diesem Dokument wiedergegeben. Sie werden bemerken, dass einige Antworten etwas Wissen über Unix-ähnliche Betriebssysteme voraussetzen. Es wird versucht, so wenig Vorwissen wie möglich vorauszusetzen, Antworten auf allgemeine Anfängerfragen werden einfach gehalten.
Wenn Sie das, was Sie suchen, in dieser FAQ nicht finden, werfen Sie einen Blick auf Welche andere Dokumentation gibt es auf einem und für ein Debian-System?, Abschnitt 12.1. Wenn selbst das nicht hilft, wird auf Feedback, Abschnitt 16.2 verwiesen.
Debian GNU/Linux ist eine bestimmte Distribution des Linux-Betriebssystems und zahlreicher Pakete, die darunter laufen.
Debian GNU/Linux ist:
Voll ausgestattet: Debian enthält zur Zeit mehr als 37400
Softwarepakete. Die Anwender können wählen, welche Pakete installiert werden
sollen; für diesen Zweck bietet Debian ein Werkzeug. Eine Liste derzeit in
Debian verfügbarer Pakete und deren Beschreibungen finden Sie auf jedem
Debian-Spiegelserver
.
Frei benutzbar und verteilbar: Es ist nicht nötig, einer Vereinigung anzugehören oder zu bezahlen, um an der Distribution und Entwicklung teilzunehmen. Alle Pakete, die formal Teil von Debian GNU/Linux sind, können frei weitergegeben werden, normalerweise unter den Bedingungen der GNU General Public License.
Das FTP-Archiv von Debian enthält auch ungefähr 187 Software-Pakete (in den non-free- und contrib-Bereichen), die unter den speziellen Bedingungen des jeweiligen Paketes weitergegeben werden können.
Dynamisch: Mit ungefähr 990 Freiwilligen, die ständig neuen und verbesserten Code beisteuern, entwickelt sich Debian rasant weiter. Neue Releases sollen innerhalb weniger Monate erscheinen und die FTP-Archive werden täglich aktualisiert.
Die meisten Linux-Benutzer verwenden eine bestimmte Linux-Distribution wie etwa Debian GNU/Linux. Im Prinzip könnten Anwender sich den Linux-Kernel jedoch auch selbst aus dem Internet oder andernorts besorgen und ihn selbst übersetzen. Anschließend könnten sie sich den Quelltext vieler Anwendungen auf dem selben Weg besorgen, die Programme übersetzen und diese dann auf ihren Systemen installieren. Für komplexe Anwendungen kann dieser Prozess nicht nur zeitaufwändig sein, sondern auch fehleranfällig. Um das zu vermeiden, entscheiden sich Anwender oft dafür, das Betriebssystem und die Programmpakete von einem der Linux-Distributoren zu beziehen. Was die einzelnen Linux-Distributoren voneinander unterscheidet, sind die Software, Protokolle und ihre Gepflogenheiten im Umgang mit Paketierung, Installation und der Verfolgung der auf den Anwendersystemen installierten Programmpakete; kombiniert mit Installations- und Wartungswerkzeugen, Dokumentation und anderen Dienstleistungen.
Debian GNU/Linux ist das Ergebnis der Anstrengungen Freiwilliger, ein freies, qualitativ hochwertiges und mit Unix kompatibles Betriebssystem zu schaffen, komplettiert durch eine ganze Suite von Programmen. Die Idee eines freien Unix-ähnlichen Betriebssystems stammt ursprünglich vom GNU-Projekt und viele der Anwendungen, die Debian GNU/Linux ausmachen, wurden vom GNU-Projekt entwickelt.
Für Debian hat frei die Bedeutung im Sinne von GNU (siehe Debian Free Software
Guidelines
). Wenn wir von freier Software sprechen, beziehen wir
uns auf Freiheit und nicht auf den Preis. Freie Software bedeutet, dass Sie
die Freiheit haben, Kopien freier Software zu vertreiben, dass Sie den
Quelltext bei Bedarf erhalten können, dass Sie die Software verändern oder
Teile davon in neuen freien Programmen verwenden können; und dass Sie wissen,
diese Dinge tun zu können.
Das Debian-Projekt wurde 1993 von Ian Murdock gegründet, anfangs unter der Schirmherrschaft des GNU-Projekts der Free Software Foundation. Heutzutage betrachten es die Debian-Entwickler als direkten Nachkommen des GNU-Projekts.
Obwohl Debian GNU/Linux selbst freie Software ist, stellt es eine Basis dar, auf der erweiterte Linux-Distributionen aufbauen können. Indem ein zuverlässiges, voll ausgestattetes Basissystem zur Verfügung gestellt wird, bietet Debian Anwendern von Linux erhöhte Kompatibilität und den Herstellern von Linux-Distributionen die Möglichkeit, doppelten Aufwand zu vermeiden und sich auf die Dinge zu konzentrieren, die ihre Distribution besonders machen. Für weitere Informationen dazu schauen Sie sich bitte Ich erstelle eine spezielle Linux-Distribution für einen »vertical market«. Kann ich Debian GNU/Linux als Linux-Grundsystem verwenden und meine eigenen Programme hinzufügen?, Abschnitt 14.3 an.
Kurz gesagt stellt Linux den Kernel eines Unix-ähnlichen Betriebssystems dar. Es wurde ursprünglich für 386-PCs (und besser) entwickelt; heutzutage läuft Linux auch auf einem Dutzend anderer Systeme. Linux wurde von Linus Torvalds und vielen Informatikern auf der ganzen Welt geschrieben.
Abgesehen von seinem Kernel hat ein »Linux«-System üblicherweise:
ein Dateisystem, das sich an den Linux Filesystem Hierarchy Standard http://www.pathname.com/fhs/
hält.
eine große Auswahl an Unix-Werkzeugen, von denen viele vom GNU-Projekt und der Free Software Foundation entwickelt wurden.
Die Kombination von Linux-Kernel, dem Dateisystem, den GNU-, FSF- und sonstigen Werkzeugen zielt darauf ab, dem POSIX (IEEE 1003.1)-Standard zu entsprechen; siehe Wie sehr ist der Quellcode von Debian kompatibel mit anderen Unix-Systemen?, Abschnitt 4.3.
Für weitere Informationen über Linux siehe What is Linux
von Linux Online
.
Derzeit ist Debian nur für Linux erhältlich, aber mit Debian GNU/Hurd und Debian auf BSD-Kerneln haben wir angefangen, nicht-Linux-basierte Betriebssysteme als Entwicklungs-, Server- und Desktop-Plattform anzubieten. Dennoch sind diese nicht-Linux-Portierungen derzeit noch nicht offiziell verfügbar.
Die älteste Portierungsanstrengung ist Debian GNU/Hurd.
Hurd ist eine Ansammlung von Servern, die auf dem GNU Mach-Microkernel aufsetzen. Zusammen stellen sie die Basis des GNU-Betriebssystems dar.
Unter http://www.gnu.org/software/hurd/
finden Sie weitere Informationen über GNU/Hurd im Allgemeinen, unter http://www.debian.org/ports/hurd/
weitere Informationen über Debian GNU/Hurd.
Eine zweite Anstrengung ist die Portierung auf einen BSD-Kernel, wobei sowohl mit NetBSD- als auch mit FreeBSD-Kerneln gearbeitet wird.
Weitere Informationen zu diesen nicht-Linux-Portierungen finden Sie unter
http://www.debian.org/ports/#nonlinux
.
Diese Schlüsselmerkmale unterscheiden Debian von anderen Linux-Distributionen:
Wie im Debian-Gesellschaftsvertrag
aufgeführt, wird Debian 100% frei bleiben. Debian nimmt es mit der
Beschränkung auf echte freie Software sehr ernst. Die Richtlinien zum
Bestimmen, ob eine Arbeit »frei« ist, werden in den Debian-Richtlinien für
Freie Software
aufgeführt.
Das ganze System oder jede einzelne seiner Komponenten kann im laufenden Betrieb aktualisiert werden, ohne neu formatieren zu müssen, ohne angepasste Konfigurationsdateien zu verlieren und (in den meisten Fällen) ohne Neustart des Systems. Die meisten heutzutage erhältlichen Linux-Distributionen bringen ein Paketverwaltungssystem mit; das Paketverwaltungssystem von Debian ist einzigartig und besonders robust (siehe Grundlagen des Debian-Paketverwaltungssystems, Kapitel 7).
Während andere Linux-Distributionen von einzelnen Personen, kleinen, geschlossenen Gruppen oder kommerziellen Herstellern entwickelt werden, ist Debian die einzige bedeutende Linux-Distribution, die in Zusammenarbeit von vielen einzelnen Personen über das Internet entwickelt wird, im gleichen Geiste wie Linux und andere freie Software.
Mehr als 990 freiwillige Paketbetreuer arbeiten an über 37400 Paketen und verbessern Debian GNU/Linux. Die Debian-Entwickler tragen zum Projekt meistens nicht bei, indem sie neue Programme schreiben, sondern durch das Paketieren bestehender Software entsprechend den Projektstandards, indem sie Fehlermeldungen an die Programmautoren melden und indem sie die Anwender unterstützen. Schauen Sie sich auch die weiteren Informationen dazu, wie Sie beitragen können, unter Wie kann ich Debian-Software-Entwickler werden?, Abschnitt 13.1 an.
Debian enthält mehr als
37400 Pakete
und läuft auf 10 Architekturen
. Das ist
bedeutend mehr als was bei anderen GNU/Linux Distributionen verfügbar ist. Welche Art von Anwendungen und
Entwicklungsprogrammen sind für Debian GNU/Linux verfügbar?, Abschnitt 5.1
bietet einen Überblick über die angebotene Software und Auf welchen Hardware-Architekturen/Systemen
läuft Debian GNU/Linux?, Abschnitt 4.1 eine Beschreibung der unterstützten
Hardware-Plattformen.
Die geografische Ausbreitung der Debian-Entwickler machte es nötig, über ausgeklügelte Werkzeuge und Mittel zur schnellen Kommunikation von Fehlern und deren Behebung zu verfügen, um die Entwicklung des Systems zu beschleunigen. Die Anwender sind dazu aufgefordert, Fehlermeldungen auf eine formale Art und Weise zu übermitteln, so dass sie schnell über WWW-Archive oder E-Mail verfügbar sind. Siehe dazu auch weitere Informationen in dieser FAQ bezüglich der Handhabung des Fehlerprotokolls unter Gibt es Protokolle von bekannten Fehlern?, Abschnitt 12.4.
Debian hat eine ausführliche Spezifikation unserer Qualitätsstandards, die Debian-Richtlinien. Dieses Dokument definiert die Qualitäten und Standards, die wir für Debian-Pakete zur Richtschnur erheben.
Weitere Informationen dazu entnehmen Sie bitte unserer Web-Seite über Gründe für die Wahl von
Debian
.
Das Debian-System basiert auf den Idealen freier Software, die zuerst von der
Free Software Foundation
und vor
allem von Richard Stallman
vertreten wurden. Die mächtigen System-Entwicklungswerkzeuge der FSF und die
Werkzeuge und Anwendungen sind ebenfalls ein fester Bestandteil des
Debian-Systems.
Das Debian-Projekt ist unabhängig von der FSF, aber wir kommunizieren regelmäßig und arbeiten bei verschiedenen Projekten zusammen. Die FSF hat ausdrücklich verlangt, dass wir unser System »Debian GNU/Linux« nennen, und wir kommen dieser Aufforderung gerne nach.
Das langfristige Ziel der FSF ist es, ein neues Betriebssystem namens GNU zu
entwickeln, das auf Hurd
basiert. Debian
arbeitet mit der FSF zusammen an diesem System, das Debian GNU/Hurd
genannt
wird.
Der Name des Projekts wird Englisch Deb'-ii-en ausgesprochen, mit einem kurzen »e« wie in Debüt und mit Betonung auf der ersten Silbe. Dieser Name ist eine Kombination von Debra und Ian Murdock, der das Projekt gegründet hat. (Wörterbücher scheinen verschiedene Möglichkeiten der Aussprache von Ian (!) anzubieten, aber Ian bevorzugt ii'-en.)
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Die Debian GNU/Linux-FAQ
Version 5.0.2ubuntu1, 17 June 2013